Menschen hinterlassen digitale Spuren durch ihr mobiles Telefonieren, durch das Internet und durch Kameras und Scanner im öffentlichen Raum. Personenbezogene Datenspuren kommen auf dreierlei Weise zustande. Erstens durch aktive Selbstoffenbarung, zum Beispiel durch das Hochladen von Bildern in Facebook, durch Adressangaben im Online-Handel, durch Erlebnisbeschreibungen in WhatsApp und aus Inhalten von E-Mail. Zweitens offenbaren Menschen ihre Daten ohne bewusstes Zutun, oft ohne ihr Wissen, durch heimlichen und zweckfremden Mitschnitt von Web-Kommunikation durch sogenannte Tracker, durch die Weiterleitung der Lokationsdaten der Mobiltelefone an die Server von Apple und Google, sowie durch die Auswertung von Kameraaufnahmen auf öffentlichen Plätzen, in Restaurants und Geschäften. Bei der dritten Datenquelle ist der betroffene Mensch gar nicht aktiv. Diese ist die statistische Erfassung der Welt, wie etwa die Vermessung von Wohnortqualität, die Erhebung von Postleitzahlen an der Einkaufskasse, die Berechnung von Beziehungen zwischen Berufsgruppen und Unfallhäufigkeiten und vieles anderes mehr, das scheinbar anonym vor sich geht. Erstens aber lassen sich durch geschickte Verknüpfungen Daten nachträglich personifizieren, zweitens ergeben sich weitere Erkenntnisse über die betroffenen Personen, die die einzelnen Daten nicht hergeben würden. Der Vortrag beschreibt die Art und Weise, wie Datenspuren zustande kommen und gibt Hinweise auf den Schutz der Menschen dagegen, sowie auf die Grenzen der Schutzmöglichkeiten.