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Misereor-Hungertuch: Was ist uns heilig?

Das neue Hungertuch zur Fastenaktion 2023 - Künstler Emeka Udemba aus Freiburg/Nigeria präsentiert sein Bild

Mo., 27.02.23 von 19.00-21.00 Uhr

Künstler Emeka Udemba stammt aus Nigeria und lebt seit vielen Jahren in Freiburg im Breisgau. Das bischöfliche Hilfswerk Misereor e. V., Aachen, hat ihn beauftragt, das Hungertuch zur Fastenaktion 2023/2024 zu gestalten. Das Bild wird in vielen Kirchen Deutschlands in der Fastenzeit im Altarraum aufgehängt. Es fordert uns auf, unsere Gesellschaft im Lichte des christlichen Glaubens zu reflektieren. Emeka Udemba kommt an diesem Abend nach Rosenheim, erzählt von der Entstehungsgeschichte seines Werkes und lädt zur Auseinandersetzung über sein Bild ein.
Die Regionalstelle Misereor-München wird zusammen mit Christof Langer, theol. Referent am Bildungswerk Rosenheim, die Arbeitsmaterialien zur Fastenaktion 2023 für Gemeinden, Schulen und Gruppen vorstellen.

Was ist uns heilig? Das Misereor-Hungertuch 2023/2024

Das farbintensive Hungertuch des Künstlers Emeka Udemba erzählt von der Schönheit unseres Heimatplaneten, des "blauen Wunders", aber auch von seiner Zerstörung.
Klima, Kriege, Pandemien - die großen Krisen unserer Tage verstärken und überlagern sich gegenseitig. Das stellt uns vor besondere Herausforderungen. Auch wenn diese Probleme miteinander verbunden sind und sich gegenseitig verstärken, ist die Klimaveränderung doch die grundlegende Frage unseres Überlebens.

Zerrissene Welt: Dieses Szenario zielt mitten in das aktuelle Misereor-Hungertuch, eine Collage aus vielen ausgerissenen Zeitungsschnipseln. Nachrichten, Infos, Fakten und Fakes - Schicht um Schicht reißt und klebt der Künstler diese Fragmente und komponiert aus ihnen etwas Neues. Aus der Ferne funkelt die Erde auf dem Hungertuch wie ein Juwel in Türkisgrün und Blau. In den warm-roten umgebenden Raum greifen vier Arme: Form und Farbe nach gehören sie zu Menschen verschiedenen Geschlechts und unterschiedlicher ethnischer Herkunft. Ihre Hände berühren gemeinsam sachte die Erdkugel, lassen ihr aber auch Spielraum. Wahrhaftig eine zerrissene Welt, verwundet und brüchig. Noch gehalten oder schon preisgegeben? Bewegt sie sich? Wird sie kippen wie unser Klima?

Momente der Entscheidung: Biblisch gesprochen vertraut Gott uns die Schöpfung an (Genesis 1 und 2). Sie ist Gabe und Aufgabe. Sie ist Geschenk, in unsere Verantwortung gelegt. Wir halten sie in unseren Händen als schwarze und weiße, weibliche und männliche, junge und alte Abbilder Gottes. Es geht immer weiter: Die Schöpfung ist nicht nach sechs Tagen geschaffen und fertig erzählt. Im Gegenteil. Wir sind mitten drin in einer neuen entscheidenden Schöpfungserzählung.

Farbe bekennen: "Das kostet die Welt" lesen wir auf einem Schnipsel. Der wahre Preis der Güter ist höher, als der, den wir an der Supermarktkasse zahlen. Deshalb fragt Misereor mit diesem Hungertuch:

Was ist uns heilig?
Was tasten wir nicht an?
Was ist uns das Leben wert?

Hören wir noch Gottes Stimme in unseren Mitgeschöpfen sprechen? Wir können wir einen Beitrag leisten, damit unsere Welt heil bleibt und wir das Heilige, das, was nicht verfügbar und bepreisbar ist, wieder respektieren?

Wir haben es in der Hand: Unter den vielen Nachrichten in einem Haufen alter Zeitungsschnipsel sind auch manche, die Mut machen: "Neubeginn", "vom Anfang", "Frauen Heldin Wissen" oder "wo Menschen sich wohlfühlen", mit denen wir "ins Leben gehen" und "Farbe bekennen". Emeka Udemba klebt sie wie bunte, tröstende Pflaster auf die Wunden der Schöpfung.
Wir brauchen Menschen, die Lust auf Veränderungen haben. Menschen, die Verantwortung übernehmen. So ist das Hungertuch die Aufforderung zur Einmischung, die Einladung, Teil der fortwährenden "Schöpfungs-Erzählungen" zu sein. Solange es solche Initiativen und mutige Aufbrüche gibt, ist die Hoffnung nach einem neuen, gerechten Gesicht der Erde nicht totzukriegen. In unseren Händen liegt es!

Dr. Claudia Kolletzki, Misereor

Der Künstler: Emeka Udemba, 1968 geboren in Enugu (Nigeria), studierten Kunst an der Universität von Lagos, ein Künstler und Aktivist, der im Süden Deutschlands lebt und arbeitet, global unterwegs ist und viele Facetten des kulturellen und sozialen Engagements in Süd und Nord kennt. Von der Biennale in Dakar bis zur Dokumenta in Kassel hat er an Ausstellungen weltweit teilgenommen und zeigt seinen Werke auf allen Kontinenten.
Mit seiner Kunst verbindet Emeka Udemba verschiedene Medien und nutzt die Überschneidung von Bildern und Strukturen als Mittel. Er versucht damit einen tieferen Einblick in die Art und Weise zu gewinnen, wie wir miteinander kommunizieren, wie wir Identität und Kultur formulieren - und wie diese Elemente unser kollektives Bewusstsein beeinflussen.

Mehr dazu auf Misereor.Fastenaktion.de und auf Youtube.

Kursnummer
21680
Termine
Mo, 27.02.2023 19:00-21:00 Uhr
Ort
Bildungszentrum St. Nikolaus, Rosenheim Pettenkoferstraße 5 83022 Rosenheim
Referent/in
Kooperation
Misereor e.V. Regionalstelle München
Anmeldung
Anmeldung ist gesperrt

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